Der Einkauf in einem Onlineshop ist normalerweise ziemlich sicher. Es gibt aber immer wieder schwarze Schafe, aktuell auf der Webseite des Internet Ombudsmannes der AK Österreich finden sich zwei solche auf der ersten Seite.

>> Internet Watchlist des Internet Ombudsman (AK Internet)

Wie erkennt man nun einen „falschen“ Onlineshop?

Am besten Sie stellen sich den Onlineshop wie ein normales Geschäft vor, in einer Einkaufspassage. Es hat eine Adresse, es gibt Angebote und es gibt einen Eigentümer. Schritt für Schritt versuchen wir nun zu verifizieren ob der Shop das ist, was er zu sein vorgibt. Bevor wir das tun ein Hinweis, der sehr oft übersehen wird:

Wenn Preise offensichtlich viel zu niedrig sind (z.B. Neues Iphone in einem Shop um 49€ ohne Vertrag), ist ein Internetbetrug wahrscheinlich!

1.) Sehen wir uns die Adresse an. Sie lautet zum Beispiel www.gute-webseite.at

2.) Wem gehört diese Adresse? Im Impressum steht für gewöhnlich, wer verantwortlich für die Seite ist. Ich kann hier als Webseitenbetreiber aber eigentlich alles reinschreiben – können Sie das überprüfen? Ja, Sie können.

  • Suchen Sie nach dem im Impressum angegebenen Händler auf Google oder einem Telefonbuch in dessen lokalem Umfeld
  • Wird dort ein Eintrag gefunden, dann können Sie zumindest davon ausgehen, dass es diese Firma / diesen Händler gibt.
  • Wird von dem Eintrag auch zu der Adresse gelinkt, von der wir vorher das Impressum gelesen haben, dann dürfte eigentlich alles passen.
  • Zusätzlich gibt es in Österreich noch das >>Firmen A-Z der Wirtschaftskammer – dort finden Sie auch entsprechende Einträge über alle Firmen in Österreich
  • Finden Sie weder einen Eintrag im Telefonbuch, noch in der Suchmaschine, sollte man vorsichtig sein.
  • Man kann auch den Inhaber der Domain herausfinden – z.B bei Nic.at für Österreich oder DENIC für Deutschland.

 

  • Stehen hier Daten die zu erwarten wären laut dem Impressum auf der Seite, können Sie den Domaininhaber auch im Telefonbuch finden und steht der Eintrag für die Domain bei der Registrierungsstelle in einer Beziehung zu Impressum und Telefonbucheinträgen, sieht es ganz gut aus.

Prüfsiegel gegen Internetbetrug3.) Prüfsiegel – werden solche angeführt ist man rascher am Ziel – ein Klick auf das Siegel sollte zur Vergabestelle führen (ACHTEN SIE AUF DIE ADRESSE AUF DIE SIE BEI EINEM KLICK GEFÜHRT WERDEN – es kann auch die Seite des Prüfsiegels gefälscht werden!!! Wenn die Adresse im Browser verborgen wird, geben Sie diese Manuell in einem neuen Fenster ein und überprüfen Sie den Shop so!). Dort kann man dann nachlesen, ob ein Zertifikat für die Seite erstellt wurde. Wird das Siegel einfach nur so verwendet, ohne einen Link zur Vergabestelle oder dort einem Zertifikat – FINGER WEG!

Hier ein paar Links zu Prüfsiegelvergabestellen:

Noch einmal, wenn die Vergabestelle des Siegels den Shop nicht namentlich anführt, handelt es sich um eine mißbräuchliche Verwendung des Siegels und der Shop ist per se wahrscheinlich nicht vertrauenswürdig.

4.) Zahlungsmöglichkeiten – bei Zahlung auf Rechnung sind Sie sicher. Leider gibt es wahrscheinlich mehr Fälle in denen Rechnungen nicht bezahlt werden als es welche gibt in denen Lieferungen nicht ausgeführt werden. Deshalb lassen viele Onlinehändler sich auf kein Risiko ein, die Ware zu versenden, bevor sie nicht auch Geld gesehen haben. Ein Verzicht auf Zahlung auf Rechnung ist daher nicht automatisch ein Grund einen Shop zu verdächtigen unredlich zu handeln. Paypal ist eine weitere Bezahlform, die dem Konsumenten eine gewisse Sicherheit bietet – >> der Paypal-Käuferschutz.

Was ist mit AGB usw. beim Onlineshop?

Die AGBs oder sonstige rechtliche Angaben zu prüfen ist zwar in Ordnung, jedoch gibt es davon zu viele im Netz und auch ein krimineller Onlineshop könnte diese sofort irgendwo rauskopieren und bei sich verwenden.

  • Das Vorhandensein von korrekten AGBs, Rücktrittsbelehrungen usw. gibt keine Auskunft über die Sicherheit bzw. Redlichkeit des Shops!!!

Welche anderen Anzeichen gibt es für online Betrug?

Hier ein paar Indizien die zur Vorsicht raten zusammengefasst:

  • – Firmensitz außerhalb der EU und UID Nummer wird angegeben
  • – Firma nicht auffindbar in öffentlichen Registern (z.B. WKO) oder Telefonbüchern
  • – Rechtschreibfehler und fehlerhafte Zeichen häufen sich auf der Seite
  • – Internetadresse ist nicht zu recherchieren (Domaininhaber unklar)
  • – Preise sind deutlich unter den Marktpreisen angesiedelt
  • – Keine Telefon- oder Faxnummern auf der Seite (nicht unbedingt ein Hinweis, aber wenn andere Indizien auch zutreffen, sollte man darauf achten)
  • – Widersprüchliche Angaben in Impressum, AGB und Kontakt – z.B. Webadresse und Kontaktemail stimmen nicht zusamme
  • – Prüfsiegel werden mißbräuchlich verwendet
  • – Außergewöhnlich lange Lieferzeiten werden angegeben (dies kann dem Shopbetreiber der Internetbetrug vorhat helfen, seinen Shop möglichst lange online zu halten)

Diese Liste wird mitunter ergänzt.

Seien Sie vorsichtig wo Sie einkaufen – im Zweifelsfall können Sie auch gerne hier eine Anfrage stellen oder Sie nutzen die Kommentarfunktion unten.

Wenn Sie ein Opfer sind, sollten Sie den Internetbetrug melden und eine Anzeige bei der Polizei machen!

Beispiele für Internetbetrug

Internetbetrug aufdeckenAuf den Seiten der Watchlist Internet (Link auch ganz oben) werden zur Zeit (17.2.2014) zwei Onlineshops angeführt die laut dem Internet Ombudsmann online Betrug betreiben. Ich verlinke hier bewusst nicht dorthin, Sie können die Adressen aber in Ihre Adresszeile kopieren und selbst einen Blick drauf werfen.

  • www.tourexstore.net
  • www.sport-direkt24.com

Wenn Sie die Hinweise von Vorhin befolgen, sollte Ihnen schnell klar werden, warum diese beiden Shops wahrscheinlich nicht seriös arbeiten. Viel Erfolg bei der Aufdeckung von online Betrug, auf das Sie nicht darauf hereinfallen!