Am Suchmaschinenmarkt tut sich einiges, insbesondere bei den Internet-Suchmaschinen Bing und Google. Letztere wird lokaler und Microsoft erkämpft sich mit Bing einen größeren Marktanteil.
Google ändert den Algorithmus für das Ranking
Google verbessert seine Suche kontinuierlich – so deren eigenes Statement zu den letzten Änderungen, die vor etwa einem Monat richtig zu greifen begonnen haben. Konkret bedeutet dies, dass nun ein erhöhtes Augenmerk auf Lokalisation und eine genauere Bewertung der Inhalte gelegt wird. Lokale Suchergebnisse sind für die Menschen interessanter und somit auch im Ranking weiter oben anzusiedeln lautet die Philosophie. Für die Sucher in den meisten Fällen ein Plus, zumal man ja, wenn man dezidiert aus einer anderen Region sucht, dies auch in der Suche selbst definieren kann.
Für Firmen, die versuchen ein möglichst gutes Suchmaschinen Ranking zu erhalten, kann das auf den ersten Blick wie eine Katastrophe aussehen. Hier ein Beispiel:
Firma X hatte zum Thema Schallisolierungen einen guten Artikel im Blog auf der eigenen Webseite, der von Google auch entsprechend gut im Ranking berücksichtigt wurde. In den Webmaster-Tools von Google, spiegelte sich das Ergebnis in den Suchabfragen wieder und man war zufrieden. Firma X bietet ihre Produkte lokal an, 90 % des Umsatzes geschehen etwa 100 km im Umkreis des Unternehmens. Dann der Absturz im Ranking:
In den Veränderungen des Ranking hatten wir plötzlich -100 Plätze beim Suchwort Schallisolierungen… warum?
Die SEO Wartung wurde intern im Unternehmen betrieben, was man aber nie berücksichtigte, war der Filter, der bei den Suchanfragen verwendet werden kann. Dieser Filter erlaubt es, die Suche z.B. auf Länder einzuschränken. Betrachtet Firma X ihr Ranking nur für Österreich, stellt sie fest, dass sogar ein Plus im Ranking stattgefunden hat. Das deutsche Ranking allerdings, dass für die Suche auch nicht wirklich relevant war, stürzte ab. Ein Blick auf die Metabeschreibung erklärt dies auch, da hier explizit auf Schallisolierungen in Österreich Bezug genommen wird. Generell wird auf der Seite hauptsächlich über Themen in Österreich geschrieben. Da durch die Höhere Bevölkerungsanzahl in Deutschland auch etwa 10 mal mehr Suchanfragen als in Österreich stattfinden, ist das durchschnittliche Ranking entsprechend schlecht.
Auch der Social-Media Aspekt wurde verstärkt und die Inhalte werden generell besser durchleuchtet. Für das Ranking sind wertvolle Inhalte wichtiger denn je geworden.
Schadet der neue Suchmaschinen Algorithmus meinem Unternehmen?
Google meint es scheinbar sehr ernst mit der stärkeren Lokalisierung. Wenn Firma X einen Umsatzeinbruch erfahren würde, könnte das neue Google Ranking tatsächlich schaden. In diesem Fall findet aber lokal sogar eine Aufwertung statt und somit kein wirklicher Schaden. Der Pagerank wurde nicht reduziert.
Wenn ein Blog natürlich Einnahmen aus Werbung, z.B. Adsense generiert, dann wäre es wichtig so global als möglich zu erscheinen um nicht für eine Lokalisierung des Angebots bestraft zu werden. Man darf aber nicht vergessen, dass wenn man hauptsächlich über Themen aus einer Region schreibt, der Besucher aus einer anderen Region nicht viel davon hat.
Die Devise lautet also fortan, genau überlegen für welche Region ein Artikel ist und auch bei der Auswertung der Seite einen Blick auf das lokale Ranking werfen. Sparen Sie nicht mit Grafiken und Videos – stellen Sie sich vor, Sie präsentieren Ihr Produkt oder Ihre Seite einem Publikum auf einer Messe. Wenn Sie dort nur mit Text arbeiten, würden die Leute Ihren Stand auch nicht unbedingt als Blickfang bezeichnen.
Bing gewinnt an Bedeutung
Die zweite große Änderung am Markt betrifft Bing. Webseitenbetreibern ist es vielleicht schon aufgefallen, dass seit Apple Google nicht mehr als Standardsuche auf den IOS Geräten anbietet ein deutlicher Anstieg von Besuchern stattfindet, die von Bing kommen. Google ist noch immer Platzhirsch und dank dem hohen Marktanteil im mobilen Sektor wird sich da auch nicht viel ändern. Das Iphone und Ipad ist aber doch so gut im Markt, dass diese Änderung spürbar wird un man beim Ranking auch einen Blick auf die Platzierung bei Bing werfen sollte, wenn man das nicht ohnehin schon gemacht hat.
Die Webmaster-Tools von Bing sind generell sehr interessant, weil man hier auch Dinge kann, die man bei Google vermisst. Beispielsweise lässt sich bei Bing feststellen, wie viele Links – und auch welche – ein Mitbewerber zu seiner Seite hat. Ein Artikel zum Thema Bing-Webmaster-Tools folgt in Kürze.
Was muss man jetzt anders machen bei den Suchmaschinen?
Als Nutzer gar nichts und als Webseitenbetreiber sollten Sie aufrichtig das tun, was Ihren Seitenbesuchern etwas bringt. Publizieren Sie Inhalte, die es wert sind sie zu lesen, achten Sie darauf lokale Bezüge nur dann einzubringen, wenn der Inhalt auch lokales Publikum ansprechen soll. Achten Sie auch auf die Keyworddichte – diese sollte nicht viel mehr als 3 Prozent betragen, hier ist Google, aber auch andere Suchmaschinen etwas pingeliger geworden.
Webshops die im gesamten deutschsprachigen Raum verkaufen, könnten tatsächlich ein Problem bekommen, wenn sie in Ihren Inhalten zu sehr auf die eigene Region Bezug nehmen, da ihre Top-Platzierung bei Google gefährdet ist. Reine Produktbeschreibungen reichen mitunter wirklich nicht mehr aus, es darf nicht mit Inhalt zum Produkt gegeizt werden. Wobei es natürlich auf das Produkt ankommt – Tiroler Hüttenkäse wird auch in Norddeutschland als Tiroler Hüttenkäse gesucht werden, österreichische Surfbretter könnten ein wenig ins Hintertreffen geraten bei den Suchmaschinen in Deutschland, wenn man nicht auch über deren Verwendung an deutschen Stränden schreibt.
Generell gilt, Vielfalt ist besser als Eintönigkeit – Bilder und multimedialer Inhalt wird höher bewertet als Bisher, denken Sie auch darüber nach Videos zu veröffentlichen. Suchmaschinen haben letztlich ein Ziel – den Suchenden wertvolle Inhalte zu präsentieren. Wertvolle Inhalte sind jene, die gerne gelesen und betrachtet werden.