Das Thema Cloud und ihre Anwendung im Unternehmensumfeld wird täglich aktueller. Microsoft, Google, Apple & Co. tun das ihre um die hauseigenen Cloudlösungen zu vermarkten. Es geht aber auch anders. Der folgende Artikel befasst sich mit der selbstgemachten Cloud oder besser gesagt mit der open source Lösung: ownCloud >> www.owncloud.org

Was ist ownCloud?

OwnCloud ist eine open source Serveranwendung, die auf nahezu jedem Webserver installiert werden kann und dem Nutzer eine eigene Cloud bietet. Zu den Kernelementen, die aber dank Plugins oder Apps erweitert werden können zählen:

  • Cloud-Speicher wie bei Dropbox – ein Desktopclient für Windows und Apps für iOS und Android sind auch verfügbar
  • Cloud Speicher kann verschiedenen mit Benutzern oder Benutzergruppen geteilt bzw. jenen freigegeben werden
  • Links zu Inhalten im Cloudspeicher lassen sich wie bei Dropbox erstellen und per Email versenden
  • beliebig viele Nutzer mit zuteilbaren Rechten
  • Kalender (CalDav), Kontakte (CardDav) usw. können damit synchronisiert werden und anderen Benutzern oder Benutzergruppen freigegeben werden
  • SSL Unterstützung (man kann auch ohne, ist aber nicht zu empfehlen)
  • Dokumentbearbeitung online, wenn LibreOffice installiert ist

Wie bei professionellen Cloud Anwendungen kann man mit den Kollegen zusammenarbeiten, Dokumente direkt online bearbeiten, Dateien und Verzeichnisse freigeben und Kalender gemeinsam nutzen – ohne pro Benutzer eine Lizenz bezahlen zu müssen. Klingt zu gut?

Wo ist der Haken bei ownCloud?

Wenn man das macht, was sich die Entwickler von ownCloud gedacht haben, nämlich im Büro die Cloud für die eigenen Daten zu betreiben, gibt es fast keinen Haken – bis auf das SSL Zertifikat, welches sehr empfohlen wird, sollte man über das Internet auf die Daten zugreifen wollen.

ownCloud In-House

owncloud kann auf Raspberry Pi installiert werdenTatsächlich können Sie ownCloud sogar auf einem Raspberry PI installieren. Sinnvoll ist es aber doch zumindest ein wenig mehr Rechenleistung dahinter zu legen. Auch ein Raid um die Datensicherung besser zu machen empfiehlt sich. Ein großer Vorteil ist, dass wenn die in-House Lösung z.B. am Abend vom Netz genommen wird und die Festplatten in den Safe wandern, kann der Inhalt der ownCloud automatisch verschlüsselt werden.

ownCloud gehostet

Wenn Sie nun ownCloud auf Ihrem Webspace installieren möchten, sieht die Sache schon ein wenig anders aus. SSL sollte hier auch Pflicht sein, um ein Zertifikat werden Sie nicht herum kommen. Das zweite Problem könnte mit limitierten Datentransferraten auf Sie zu kommen, da bei einer Synchronisierung von Bildern oder gar Videos mitunter hohe Datenmengen gesendet werden. Laden Sie beispielsweise 200 MB an Bildern hoch und 10 Mitarbeiter laden diese herunter (z.B. automatisch, weil das Verzeichnis mit dem auf deren Rechner synchronisiert wird), sind gleich 2,2 GB durch. Darunter leidet auch die Darstellung Ihrer Webseite, falls diese auf dem selben Server gehostet wird, da eine hohe Beanspruchung stattfindet. OwnCloud auf einem Standard Webspace zu installieren wird dezidiert nicht empfohlen.

ownCloud und Kalender / Kontakte

Nicht wirklich ein Haken aber eine Sache die für viele zunächst ein Problem darstellt ist die ownCloud Outlook Kombination. Outlook unterstützt nämlich von sich aus keine CardDAV- und auch kein CalDav-Synchronisation. Man kann die Kalender mit ownCloud zwar durch die Installation von Drittanbietersoftware dennoch synchronisieren, ein Update von Outlook kann die Zusammenarbeit aber wieder verhindern und man ist dann doch sehr auf den Drittanbieter angewiesen.

Die bessere Lösung, wenn man mit ownCloud arbeiten möchte ist wieder einmal der emClient – den gibt es auch mit einer Lifelong Lizenz immer noch günstiger als Outlook und man hat alle zukünftigen Updates und Versionen miteingekauft. Für Privatnutzer ist er ohnehin kostenlos. Mehr zu emClient finden Sie hier:

Keine Probleme gibt es übrigens mit iOS und für Android gibt es eine App.

 

Gibt es Hoster die sich auf OwnCloud spezialisiert haben?

Ja, und einen hier in Österreich möchte ich diesbezüglich besonders hervorheben – OwnCube >> www.owncube.com

Onwcube bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis für seine ownCloud Server, Details entnehmen Sie bitte der Webseite, hier nur ein Beispiel mit dem Admin-Start Paket. Die Kosten dafür sind 150 € – dafür bekommt man momentan:

  • 300 GB Cloudspeicher inkl. SSL Zertifikat
  • 512 MB PHP Speicher – das reicht allemal für eine Webseite und eine ownCloud-Instanz auf einer Subdomain
  • MySQL Datenbanken
  • IMAP / POP Emailpostfächer
  • Auswahl in welchem Land Ihr Server stehen soll (zahlreiche Standorte werden angeboten >> Liste)
  • Webseite kann ganz normal gehostet werden (z.B. Webseite auf Domain www.meinedomain.at und ownCloud auf der Subdomain meinecloud.meinedomain.at)
  • usw.

Ganz wie bei einem normalen Webhoster können Webanwendungen wie WordPress, Joomla usw. aus der CPanel Administration installiert werden und für Webmail stehen drei verschiedene Clients zur Verfügung.

Dem Thema Sicherheit wird bei OwnCube aber ein sehr hohes Augenmerk geschenkt. Dies macht sich auch bemerkbar, wenn man beispielsweise von einem anderen Hoster dorthin wechselt und sich das Mailprogramm ein paar Mal mit den alten Benutzernamen und Kennwörtern anmeldet. In so einem Fall ist die IP schnell gesperrt und man muss den Support kontaktieren.

Support bei OwnCube

Kurz gesagt – mustergültig. Rasch, unkompliziert und mit einem modernen Ticketsystem auch gut nachvollziehbar. Die Sache mit der gesperrten IP war beispielsweise in Minuten behoben. Generell wird sehr schnell auf Fragen geantwortet und auch gehandelt. Will man z.B. gleich von Beginn ownCloud auf einer Subdomain installiert haben, das SSL Zertifikat dafür eingetragen usw., reicht eine Anmerkung bei der Bestellung. Sollten dann noch Fragen offen sein oder etwas nicht klar sein, funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut.

Und nein – ich bin kein Affiliate-Partner von OwnCube – mich hat das Service einfach beeindruckt.

Fazit zur eigenen Cloud

Wenn Sie keine Lizenzgebühren für jeden Mitarbeiter und jedes Jahr bezahlen wollen, lohnt es sich die Sache anzusehen. Die Datensicherheit ist nicht so groß wie bei Anbietern, die die Daten nur fragmentiert auf mehreren Servern abspeichern. Man sollte aber ohnehin ein wenig überlegen, welche Daten man generell der Wolke anvertraut. Was bei ownCloud in Kombination mit ownCube zum Beispiel sicher ist ist, dass Sie Ihre Daten nicht zuerst in die USA senden… es sei denn sie möchten das.

Links